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Für die meisten Läufer 'beginnt' die Laufsaison mit dem beginnenden Frühling. 'Verliert' die Natur langsam ihr 'wintergrau', lassen die Blüten und keimenden Blätter die Natur wieder in einer wunderschönen Farbenpracht erstrahlen, sind auch die Läufer wieder zahlreicher an der Aare oder auf anderen 'Run-Hotspots' anzutreffen. Es zieht 'uns' wieder nach draussen - die Energie der Natur scheint sich auf uns zu übertragen.
Zeitgleich mit dem Frühlingsbeginn ist meist auch der wettkampfmässige Einstieg in die Laufsaison. Bei mir verlief der optimal, konnte ich doch in den Haag den Halbmarathon nach meinem Trainingslager in Kenia in einer neuen Bestzeit gewinnen! Das zweite Rennen in Berlin (auch ein Halbmarathon) verlief dann weniger erfolgreich. Meine Beine 'wollten nicht', kein Power, keine Energie - einen solchen Tag erhofft man sich natürlich nicht, muss man aber schlussendlich einfach akzeptieren.
Und in zwei Wochen folgt nun der GP Bern, das Highlight für uns Berner. Seit Berlin habe ich gut trainiert und freue mich auf die 'coupierte' Herausforderung! Der GP ist nämlich sicher auch ein Grund, warum viele Läufer ab den ersten Frühlingstagen wieder häufiger die Laufschuhe schnüren...
und schon bin ich wieder 'daheim' - mehr als 4 Wochen Kenia vorbei. Einmal mehr hat mich diese Zeit inspiriert, motiviert, geerdet und natürlich entschleunigt. Als Läuferin im 'Land der Läufer' oder wie sich Iten selber nennt - im 'Home of Champions' trainieren zu können, gehört jedes Jahr zu den intensivsten Erlebnissen. Es begeistert mich auch bei meinem 4. Besuch, wenn 200 oder mehr Beine auf der Bahn 400m-Intervalle absolvieren oder mir bei einem sonstigen Lauf 'entgegentrommeln' - ich glaube, so etwas ist nur in Kenia zu sehen! Aber das hatten wir ja alles irgendeinmal hier schon - daher ein paar Dinge zu mir:
Anfangs Februar entschied die Selektionskommission von Swiss Athletics, dass ich (wie auch Martina Strähl) im Frühling 2018 keinen Marathon laufen muss, um mich für die EM in Berlin qualifzieren zu können. Ähnlich wie 2014 beschlossen wir, über 'kürzere Rennen' das HIghlight in Berlin vorzubereiten. So war der Fokus in meinen Trainings in Kenia für einmal auf die 'Unterdistanz' HAMA ausgerichtet - ich glaube, meinem Pacemaker spielte es aber keine Rolle, wie lange oder wie schnell er mit mir jeweils 'unterwegs' war... Immerhin sah ich zwischendurch aber ein paar Schweissperlen auf seinem Gesicht .
Wie schon angetönt hiess aber das 'kürzer' überhaupt nicht 'easier' - im Gegenteil: die Trainings waren nun entsrpechend schneller zu laufen! Aber das tut zwischendurch auch wieder einmal ganz gut, so wird der Körper 'gezwungen', sich auf neue Reize einzustellen und diese zu adaptieren. Über das 'Ergebnis' dieses Weges erhalte ich diesen Sonntag ein erstes Mal Rückmeldung - ich laufe in Den Haag den CPC Loop, einen Halbmarathon.
immerhin zwei Dinge waren 2018 in Kenia ganz anders:
1) der Kamariny-Track ist 'geschlossen', wird von einer Aschenbahn zu einer Tartanbahn umgebaut und wohl für die nächsten x-Jahre geschlossen. Als Alternativen gibt es die Möglichkeit in Eldoret oder in Tambach auf einem Dirt-Track zu trainieren.
2) mehr als 2 Tage 'Regen' nacheinander erlebte ich in Kenia noch nie - heuer kam es faustdick - fast eine Woche zogen ab Mittag immer dunkle Wolken auf und entleerten sich irgendwann.. Die Dirt-Roads wurden so zu Eisbahnen und an den Laufschuhen 'klebte' je mind. 1kg zusätzliches Gewicht! Immerhin war es morgens immer (fast) trocken.
Längere Zeit blieb es auf dieser Seite 'still' um mich - gewöhnlich bedeutet dies nichts Gutes - in meinem Fall aber waren die letzten Wochen durchaus positiv.
Beginnen wir mit den letzten knapp 3 Wochen:
Seit Anfangs Jahr habe ich für ein temporäres 'Winterdomizil' in Chiclana in Andalusien/ Spanien 'gewechselt'. Kein Schnee, keine Sturmtiefs, jeden Tag laufen in Sommerkluft! Da schlägt das Herz definitiv höher und auch die Lauffortschritte haben sich nach einem mühsamen Jahr endlich eingestellt. Zwar lädt der Atlantik um diese Zeit nicht wirklich zum Baden ein (ob er das überhaupt je tut...?), aber ich konnte in der Zeit hier viel Energie rauslassen, wieder auftanken und die schöne Landschaft hier geniessen. In Spanien war ich ja noch nie in einem Trainingslager und bin echt begeistert von den Möglichkeiten hier. Zwar ist das Hotel etwas gar gross, dafür gibt es aber schöne und abwechslungsreiche Laufstrecken, ein LA-Stadion ganz in der Nähe und wenn es sein müsste, auch die Möglichkeit alternativ trainieren zu können. Klar hängt die Bilanz auch immer etwas vom 'Fortschritt' ab, den man sich in einem Trainingslager 'erhofft' - und dieser hat sich bei mir auch gezeigt, ich konnte einen wichtigen Schritt nach vorne machen!
und vor Spanien?
Die Stadtläufe in Genf, Sion und Zürich waren ein auf & ab. in Genf und Zürich eine Katastrophe, in Sion ganz passabel. Nach Genf musste ich für einige Tage mit Grippe im Bett bleiben - daher die Leistung erklärbar, in Zürich war ich nicht in der Lage, mich auf den Schneematsch und die rutschigen Bedingungen richtig einzustellen. In Sion aber immerhin ein gutes Wettkampfgefühl.
Der Koffer ist nun fast gepackt, morgen geht es für gut 2 Wochen nach Hause. Anschliessend freue ich mich auf ein weiteres Kenia-Abenteuer! ich halte euch auf dem Laufenden.
Den Marathon zähle ich 2017 definitiv nicht zu meinen Freunden, Beziehungsstatus 'nicht einfach', temporär eher eine 'Hassliebe'. Dieses Jahr ist es eine 'einseitige Liebe' meinerseits.
Im Vorfeld vor dem Berlin-Marathon war die Freude gross, Beine und Kopf fühlten sich für den Wettkampf bereit. Die Vorbereitung verlief zwar für einmal eher 'wellig': ein auf & ab - eine Darmgrippe setzte mich Ende Juli für knapp zwei Wochen 'ausser Gefecht', aber nach dem letzten Training war ich überzeugt, in Berlin 'angreifen' zu können (so fertig mit der 'Militärsprache', Sport ist ja nicht Krieg!).
Ich reiste einen Tag früher als 'üblich' nach Berlin, die Organisatoren hatten mich für die Pressekonferenz eingeladen - über diese Premiere freute ich mich. Während diesem Q & A wurde mir deutlich bewusst, wie sehr ich mich auf dieses Rennen freute - endlich wieder Marathon laufen!
Am Sonntag verlief alles wie gewünscht: Footing, Frühstück - regnete es wirklich in Berlin? Egal - mit 'Regenrennen' machte ich bis jetzt gute Erfahrungen. Der Bus fuhr pünktlich ab, wegen einer Sprengstoff-Suche erreichten wir das Startgelände etwas verspätet - dafür aber nun 'gesichert'. Einlaufen, Steigerungen - der Countdown tickte, der Startschuss schickte die mehr als 40'000 Läufer auf ihre Reise.
Ausgerüstet mit dem NIKE Vaporfly 4%, dem Schuh, in dem Kipchoge im Mai fast die 2h-Barriere durchbrochen hatte, 'genoss' ich die tolle Stimmung auf und neben der Strecke - Berlin wie es leibt und lebt! Kurz nach der Hälfte begannen sich aber mein Hamstrings 'bemerkbar' zu machen, vor KM25 der 'Messerstich' in den Muskel und das Rennen war vorbei ehe es eigentlich richtig begonnen hatte. Dehnen, massieren - nichts nützte, mir war schnell bewusst, dass dieses Rennen damit für mich beendet war.
Warum es dazu kam weiss ich nicht - wie schon im Frühling 'plagten' mich während der Vorbereitungszeit 'keine Bresten' - umso schwieriger dann im Rennen mit einer solchen Situation konfrontiert zu werden.
Die ärztliche Untersuchung nach der Rückkehr aus Berlin bestätigten das geahnte - Muskelfaserriss, Laufpause zwingend.
Mit etwas Distanz versuche ich mir zu sagen, dass alles seinen Sinn hat - aktuell bin ich in der Toskana auf der Suche danach. Nach den Ferien gilt es das Jahr sorgfältig zu analysieren und entsprechende Schlüsse zu ziehen, wie es weitergehen bzw. -laufen kann. Ich weiss, dass ich es besser kann!
Tschüss St. Moritz, bye-bye wunderschöne Laufstrecken im Engadin - nach acht Wochen geht es für mich heute auf die Heimreise ins 'Unterland'.
Schon wieder vorbei?
Es ist nicht das erste Mal, dass ich während einem Trainingslager das Gefühl habe, dass nach der ersten Woche die Zeit bis zur Rückreise (in der Regel weitere 2-3 Wochen) viel schneller vergeht als zu Beginn. Komisch, eigentlich 'erlebe' ich ja in diesen Phasen nicht wirklich viel, konzentriere und fokussiere mich bewusst auf das Training und die Erholung - run, eat, sleep, repeat kennen ja regelmässige Leser meiner News. Und wenn es im Gegensatz zu Kenia in St. Moritz vielmehr Möglichkeiten gäbe, die Zeit neben dem Laufen 'auszufüllen', gestalten sich die Tage hier nicht anders als dort. Immerhin habe ich es zum Brunch zur Käserei Morteratsch, auf die Diavolezza und zum Baden an den Stazersee bzw. Lej Marsch 'geschafft'. Und sonst?
Tja, da bin ich wieder bei meiner Ausgangsfrage. Ich habe gelesen, dass die Zeit immer rasanter vorbeigeht, je älter man wird (gilt das nun auch schon für mich mit dem älter werden...?). Weiter wird erklärt, dass gerade dann, wenn man wenig erlebt hat, es sich im Nachhinein so anfühlt, als sei die Zeit besonders schnell vergangen.
Volltreffer!
Die Erklärung dazu: 'erlebt man wenig Neues, Aufregendes, bleiben auch weniger Erinnerungen, und im Rückblick erscheint die Zeitspanne kürzer.'
Ich bin also nicht 'allein' mit diesem Gefühl - wie es scheint erleben auch andere dieses 'Phänomen' - oft während den Ferien. Wobei ich ja jetzt Trainingslager nicht mit Ferien 'vergleichen' würde - und damit meine ich nicht nur die deutlich höhere körperliche Aktivität . Trainingslager ist aber nun für mich vorbei - der Countdown für #beatberlin42 läuft - 3 Wochen noch.
Und in die Ferien gehe ich dann anschliessend - nun bin ich ja für 'rasend schnell vergehende Zeit' 'gerüstet'.
In einer Marathonvorbereitung überkommt mich immer wieder das Gefühl, dass die Zeit in diesen knapp 4 Monaten schneller vorbei geht als sonst. Bereits ist mehr als die Hälfte auf meinem Weg nach Berlin 'vorbei', aktuell bin ich gerade auf der Reise ins Engadin (wieder einmal ), ein 2. Höhenblock steht an. Mit meinen bisher gelaufenen Trainings bin ich zufrieden, noch 'darf' es schneller werden - aber oft brauche ich gerade in dieser letzten Phase noch einmal das 'Abtauchen' in einem Trainingslager - weg aus dem Alltag, damit ich den Fokus komplett auf Training und Erholung legen kann. Und genau das mache ich nun, 3 Wochen St. Moritz! Bin also nun gespannt, was ich in den nächsten Wochen noch aus mir 'herauskitzeln' kann.
Bereiteten sich im Juli im Engadin zahlreiche internationale T&F-Athleten auf die Weltmeisterschaften in London vor, werde ich vermutlich nun primär Marathonläufer/innen bei meinen täglichen 'Ausflügen' zu Fuss antreffen. Ein Zeichen, dass die Saison für die Herbstmarathons vor der Türe steht - Berlin ist ja da immer einer der 'ersten', anschliessend folgen die Rennen in Chicago, Amsterdam, Frankfurt und zum Abschluss dann New York - die Liste ist natülich nicht abschliessend.
Also, für mich (und ganz viele andere) heisst es nun in der 'Endphase' #beatberlin42!
Seit zwei Wochen habe ich 'mein Schneckenhaus' verlassen, laufe wieder täglich und entsprechend geht es mir deutlich 'besser' (welcome back 'runners-high'...)! Die 'verspätete' Marathon-Laufpause, die ich nach dem GP Bern gemacht habe, half, die Blessuren 'verschwinden' zu lassen und den Kopf wieder frei für neue Herausforderungen zu machen. Das 'System' fuhr ich dabei fast komplett hinunter, der Restart ist nun erfolgt - zwar mit nicht ganz so leichten Schritten aber mit ganz viel Energie und Freude. Es gibt einfach doch nichts schöneres, als den Frühling bzw. Sommer laufend zu empfangen!
Auf den Start beim Frauenlauf vom kommenden Sonntag verzichte ich aber - die Form fehlt dazu, nach dem letzten 'ruhigen' Monat wirklich kompetitiv an der Startlinie stehen zu können. Schade, nach 3 aufeinanderfolgenden Podestplätzen reisst nun diese positive Serie.
Dafür beginne ich nun wieder mit dem Aufbau meines 'Marathonfundamentes', damit ich dann Anfangs Juli im Engadin auch mit der qualitativen Arbeit beginnen kann. Aktuell besteht eine provisorische Planung, noch habe ich aber keine definitive Zusage erhalten - sobald ich mehr weiss, informiere ich entsprechend.
Es ist wesentlich einfacher über gelungene Wettkämpfe zu schreiben als über mein DNF beim ersten Saisonhighlight in London. Eindeutige Signale des Körpers muss ich respektieren, gestern gab es daher keine andere Möglichkeit, als bei 14km anzuhalten und den ganzen anschliessenden 'Frust' zuzulassen. Nach 20 erfolgreichen Marathons nun also 'die' Premiere, die ich nie erleben wollte. Den Sport von dieser Seite zu erleben macht keinen Spass. Gerade im Marathon ist es extrem, ich bereitete mich 4 Monate auf diesen Wettkampf vor und weiss, dass ich erst wieder im Herbst das nächste Mal 'angreifen' kann. Ein Tag ohne 'payback' für die intensive Vorbereitungszeit. Die 'Form' war da, aber andere wichtige Puzzleteile 'passten' diesmal nicht ins Gesamtbild.
Nun gilt es aber aufzustehen, die Ursachen für den Grund meiner Schmerzen im Rücken/Gesäss zu suchen, zu behandeln und dann weiterzulaufen.
Und ich setze alles daran, dass ich in einem anderen Jahr in London die Rückfahrt vom Ziel mit dem Schiff über die Themse auch noch erleben darf. Die Fahrt mit 'alten Doppeldeckerbussen' zum Start sowie die Stimmung auf den ersten KM des Rennens waren schon sehr eindrücklich...
Am 1. März verabschiedete ich mich für weitere vier Wochen ins Höhen-Trainingslager nach Kenia. Habe ich im Janua in Dullstroom / SA eine für mich bis jetzt unbekannte Laufgegend kennenlernen dürfen, bedeutete die Reise nach Iten / Kenia quasi ein 'Heimkommen' für mich. Seit 2014 feilte ich nun jedes Jahr einen Monat an meiner Laufform in DEM Läuferland schlechthin. Nächsten Mittwoch geht es zurück in die Schweiz - die Zeit verging wie immer rasend schnell. Ein paar Gedanken dazu:
- run, eat & sleep (und das 28x repeat): wenig spektakulär, aber genau das ist eben Trainingslager; aus dem 'Alltag' ausbrechen und die Laufleidenschaft (und auch die Regeneration) 'ausleben'.
- jeden zweiten oder dritten Tag 'feilte' ich an der marathonspezifischen Ausdauer: das waren schnelle Läufe am Stück (bis 35km) oder aber in 'Häppchen' aufgeteilt (3x10km). Einmal pro Woche lief ich diese Läufe auf der Bahn. 'Dazwischen' Trainings zur Verbesserung der Grundlagenausdauer, zur Erholung - nicht zu vergessen Krafttraining, Schnelligkeit und Stretching.
- die 'Lauffamilie' ist in Iten sehr sehr gross und alle arbeiten jeden Tag hart, sich ihre sportlichen Ziele (oft bleiben es aber Träume) erfüllen zu könnne.
- Carpe Diem: die Tage beginnen früh, spätestens um 6:30 begann bei mir das Training. Die vielen krähenden Hähne würden das 'Ausschlafen' eh verunmöglichen, also raus und lauf! Entsprechend am Abend aber auch früh ins Bett...
- Healthy Food: die Küche im Kerio View ist wirklich sehr gut, gesund und auch sportgerecht. Einzig die Organisation hat Verbesserungspotential - auch wenn 'vorbestellt' wartete ich oft lange auf mein Essen.
- Der Masseur als Sportpsychologe: Simon kenne ich nun auch schon vier Jahre und bin ich bei ihm auf der 'Liege' (3x Woche), knetet er meine Muskeln und spricht davon, dass ich damit nun ganz gewiss die nächsten Rennen gewinnen werde. Das ist doch ein gutes Zeichen für London!
- He, das war doch mein Shirt! Schön komisch, wenn dir in Kenia jemand mit einem STB-Logo auf dem NIKE-Shirt entgegenläuft. Das Shirt 'vermachte' ich wohl letztes Jahr einer Angestellten des Kerio View - diese machte es umgehend zu Bargeld und nun freut sich immerhin ein Läuferin darüber. War eigentlich anders gedacht.
- Der Wasserdruck beim Duschen minimal, zudem die Hitzeeinstellung eine Millimeter-Angelgenheit ist. Aber nach 4 Wochen hat Frau sich an (fast) alles gewöhnt.
- auch wenn mich die Gegend hier immer wieder inspiriert, fasziniert und motiviert - freue ich mich doch, nächste Woche die Koffer zu packen und die Heimreise anzutreten.
1h 12:28 / 8. Rang - dies die 'Facts' zu meinem Halbmarathon in Barcelona.
10 Wochen vor dem ersten Saisonhighlight in London 'testete' ich ein erstes (und zugleich auch letztes) Mal meine 'Form' mit einer Startnummer auf Bauck & Rücken und den Wettkampfschuhen. 80 Sekunden blieb ich über meiner Bestzeit im HAMA, so früh vor einem Marathon bin ich allerdings noch gar nie wettkampfmässig die 'halbe Distanz' gelaufen.
Die Laufbedingungen waren suboptimal, temperaturmässig top (gute 10°) - leider wehte allerdings eine 'steife Brise', was den 'Rennfluss' noch etwas störte. Das Rennen könnte auch unter dem Titel 'vom Winde verweht' zusammengefasst werden - einfach mit anderen Personen in den Hauptrollen ;-). Neben den zu Beginn erwähnten 'harten Facts' ist für mich aber auch immer das subjektive Laufgefühl in einem Vorbereitungsrennen wichtig - und dieses war gut! Nach den letzten 'murcksigen' Rennen freute ich mich in Barcelona darüber, dass ich wieder mit viel Zug nach vorne und locker schnell laufen konnte. Das Foto auf FB zeigt zwar ein verzerrtes Gesicht von mir - das wurde aber auf dem letzten KM aufgenommen, im Schlussfight...
Die 'Rückkehr' nach Barcelona verlief zufriedenstellen. Das letzte Mal war ich 2010 an der EM hier - damals lief es mir überhaupt nicht nach Wunsch... den HAMA am Sonntag lief übrigens auch die damalige Europameisterin Anna Incerti - so kreuzen sich Läuferwege immer wieder ;-).
4 Wochen Trainingslager in Dullstroom in Zahlen:
- 29 Trainingstage
- 49 Trainingseinheiten (1 Einheit ohne Laufen)
- 8 'freie' Halbtage (meistens Sa/So)
- 925 Lauf-KM (knapp 32km/Tag)
- davon 280 'Qualitätskilometer'
- längster Lauf: 41.3km
- kürzester Lauf: 5.5km
- 3 Bahntrainings (wovon 1 wegen Schulsporttag auf der Strasse gelaufen)
- 8 Krafttrainings
- 8 Massagen bei 'Callen'
- 2 Läufe mit Langarmshirt (und mir dabei das Kurzarm-Shirt gewünscht...)
- 1 Umzug in 'neues' Haus
- 0 Trainings in 'langen oder 3/4'-Tights
- mehr als 30 Café Latte im 'Seattle'...
Seit mehreren Jahren schätze ich die Vorzüge des Höhentrainings. Ganz unter dem Motto 'never change a winning place' reiste ich im Winter bisher nach Iten / Kenia und im Sommer nach St. Moritz. Ein optimaler Trainingseffekt durch die Höhe (Iten: 2400müM, St. Moritz: 1800müM) ist dabei neben den bessern klimatischen Bedingungen (kein Schnee in Kenia, weniger heiss in St. Moritz) zumindest für Läufer garantiert. Soll ich diese 'winning places' nun ändern? Nein, nicht ändern, aber durch neue Destinationen ergänzen!
Neue Laufwege wollte ich im Januar 2017 in Südafrika, genauer in Dullstroom 'entdecken'. Positive Feedbacks über den Ort auf knapp 2100müM bestärkten mich in meiner Wahl. Das 'Abenteuer' konnte beginnen!
Irgendwie malte ich mir ja im Vorfeld aus, dass die Unterschiede (sei es kultureller oder was auch immer...) zwischen Südafrika und der Schweiz kleiner wären als bei einer Reise nach Kenia - weit gefehlt. Welcome to Africa!
Angekommen mit dem gut schweizerischen 'Drive', lernte ich schon bei der Automietstation, dass die Uhren im Süden Afrikas nicht ganz so schnell ticken wie bei uns... Es dauert alles etwas länger, das beginnt schon bei der Geschwindigkeit, wie sich die Menschne vorwärtsbewegen. Einzig auf den Strassen legen wohl auch die Südafrikaner ihre 'Gemütlichkeit' ab - da verhindern weder Schlaglöcher noch tonnenschwere Lastwagen horrende Geschwindigkeiten. Aber diese 'Entschleunigung' des täglichen Lebens tut zwischendurch ganz gut, den Rhythmus habe ich ganz unbewusst nach wenigen Tagen übernommen - einzig für die schnellen Laufeinheiten gilt das natürlich nicht.
Das Trainingslager in Dullstroom war in vielerlei Hinsicht anders, als das bisher erlebte. Logierte ich bis jetzt mehrheitlich in Hotels oder Camps, besteht in Dullstroom die Möglichkeit, Häuser für die Zeit in der Höhe zu mieten. Sehr komfortabel, bietet dies doch für ein Trainingslager ungewohnt 'viel Platz'. Eine gute 'Fee' übernimmt die tägliche Hausarbeit und zahlreiche Restaurants bieten Hand, wenn der Kochlöffel nicht selber geschwungen werden will. Das Leben ist sehr billig, die schwache Währungssituation wird primär den chaotischen politischen Zuständen zugeschrieben. Böse Zungen behaupten, äussere sich der Staatspräsident Zuma öffentlich über 'irgendetwas', sinke der Rand weiter; sagt er nichts, 'erholt' sich die Währung... soviel dazu.
und zum Trainieren? Naja, da besteht schon noch etwas 'Luft' nach oben - bis jetzt war ich da halt sehr 'verwöhnt'. Es gibt eine Auswahl an Laufstrecken, leider aber kaum 'Runden/ Loops' zum Laufen. So heisst es nach der Hälfte' rechtsumkehrt' und zurück. Jede Laufeinheit ist gleichzeitig auch ein Kräftigungstraining - die Gegend hier ist sehr coupiert, zusätzlich weht immer 'eine steife Brise' - meine 'imaginären' Gegner fordern mich als täglich.
Die 'Basis' für das nächste grosse Ziel in London ist nun also gelegt, ich konnte alle meine Einheiten wie gewünscht durchführen. Einen ersten 'Härtetest' wird es dann am 12. Februar beim Halbmarathon in Barcelona geben. Ich freue mich! Noch stehen aber weitere 4 'knackige' Tage hier an der Sonne auf dem Programm.